Bericht des Präsidenten

Corona-Pandemie

Zu Beginn des Jahres wurden die Gesundheitsinstitutionen wiederum von der Corona-Pandemie herausgefordert. Dank der Covid-19 Impfung waren zwar erheblich weniger schwer erkrankte Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen und auch die krankheitsbedingten Personalausfälle nahmen deutlich ab, aber dennoch waren viele Personen von der Pandemie betroffen und darum auch im Spital.

Die Pandemie hat exemplarisch gezeigt, wie leistungsfähig das Zürcher Gesundheitswesen ist, insbesondere getragen durch die Spitäler und Pflegezentren.

Die dezentrale, wohnortnahe Versorgung hat sich als sehr gutes Modell bewiesen, denn so wurden die Patientenströme auf verschiedene Standorte verteilt und das gesamte System konnte entlastet werden.

Zürcher Spitäler: Garant der medizinischen Versorgung und wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor

Die Zürcher Spitäler verhelfen der Bevölkerung aber nicht nur zu Gesundheit und Lebensqualität mit einer qualitativ hochstehenden medizinischen Versorgung. Mit der medizinischen Versorgungsleistung sind auch viele Arbeitsplätze und eine beachtliche ökonomische Leistung verbunden.

Die Zürcher Spitäler und Kliniken generieren eine Bruttowertschöpfung von rund 5.1 Milliarden CHF. Zahlreiche Unternehmen der Region Zürich und der restlichen Schweiz profitieren durch den Bezug von Waren und Dienstleistungen. Auch dank der Konsumausgaben des Personals ist das Spitalwesen mit der restlichen Wirtschaft verflochten. Mit jedem Wertschöpfungsfranken sind so 43 Rappen Wertschöpfung in anderen Unternehmen verbunden.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Spitäler im Kanton Zürich ist somit beträchtlich, von der auch andere regionale Unternehmen ausserhalb des Gesundheitssektors profitieren. Die Zahlen belegen, dass die Spitäler über ihre primäre Versorgungsfunktion hinaus einen bedeutenden regionalen Wirtschaftsfaktor darstellen. Zusätzlich löst das Zürcher Gesundheitswesen weitere volkswirtschaftliche Effekte aus. Dabei handelt es sich um einen positiven Zusatznutzen der Gesundheitsversorgung, der sich mittelbar positiv in anderen Wirtschaftsbereichen auswirkt. Beispielsweise trägt die Reduktion oder das gänzliche Ausbleiben von gesundheitsbedingten Erwerbsunterbrüchen zur Stärkung der Leistungsfähigkeit lokaler Unternehmen bei.

Neue Spitalliste bestätigt die Versorgungsrelevanz der Zürcher Spitäler

Die Zürcher Bevölkerung kann sich auf eine qualitativ hochstehende, wohnortnahe und kosteneffiziente Spitalversorgung verlassen. Mit der neuen Spitalliste würdigt der Kanton Zürich die grossen Leistungen der Zürcher Spitäler, bestätigt deren Versorgungsrelevanz und richtet sich auf die Zukunft aus.

Der VZK begrüsst den Ausbau des Angebotes in der Rehabilitation und Psychiatrie hin zu einer wohnortnahen, qualitativ hochstehenden Versorgung.

In der Akutsomatik schätzt der VZK die anerkennende Gesamtschau der Zürcher Regierung zur Gesundheitsversorgung und aktuellen Spitallandschaft. Die Zürcher Spitäler garantieren die Versorgungssicherheit der Zürcher Bevölkerung bei hoher Qualität und vergleichsweise tiefen Kosten.

Der VZK nimmt die Bedarfsplanung mit steigendem Bedarf zustimmend zur Kenntnis, hauptsächlich verursacht durch die demografische Entwicklung (Austritte: +15.6%). Insbesondere der Bedarf bei der älteren Bevölkerung (Austritte bei 80+ Jahre: +42.0%) zeigt die Wichtigkeit der auf diese Zielgruppe ausgerichteten Spitalplanung.

Der VZK teilt das Bekenntnis der Gesundheitsdirektion zur spezialisierten, seltenen Medizin und zur Stärkung der häufigen Medizin in der Peripherie (Austritte Basispaket +21.4%).

Bei der integrierten Versorgung werden die Spitäler, insbesondere die Regionalspitäler, eine zunehmend wichtige Rolle spielen bei der Koordination der integrierten Versorgung und der Stärkung der regionalen Netzwerke.

Ausblick

Die Spitäler standen während der letzten beiden Jahre wegen der Covid-19-Pandemie im Fokus der Öffentlichkeit. Dank der herausragenden Leistungen des Personals auf allen Ebenen konnte die Krise gemeistert werden. Aktuell bringt nun nicht mehr die Pandemie die Spitäler an den Anschlag, nun sind es die vielen zusätzlichen Patientinnen und Patienten auf den Notfallstationen. Die Kombination aus mehr Patientinnen und Patienten, weniger Hausärztinnen und Hausärzten und dem sich akzentuierenden Personalmangel führt zu längeren Wartezeiten und schwierigen Situationen für die Rettungsdienste. Schuld daran ist der jahrelange Spardruck aus Bern und die Lösungsverweigerung der Krankenversicherer. Beides hat dazu geführt, dass die Leistungen der Spitäler seit vielen Jahren finanziell nicht genügend vergütet werden. Und zu allem obendrauf kommen nun die Teuerung und immer mehr administrative Anforderungen. Es ist Zeit, dass sich die Spitäler wieder auf ihren Kernauftrag konzentrieren können: Die Patientinnen und Patienten zu behandeln. Dazu braucht es weniger patientenferne, kostentreibende Auflagen, mehr finanzielle Mittel und die Bereitschaft, gemeinsame Lösungen für eine zukunftsgerichtete Gesundheitsversorgung zu finden.

Dr. Christian Schär

Präsident