Bericht des Geschäftsleiters

Die Herausforderungen der Spitäler und Pflegezentren haben auch im Jahre 2023 die Arbeit der VZK-Geschäftsstelle geprägt. Die Themen Tarife, Qualität, Digitalisierung und Fachkräftemangel sowie die Weiterentwicklung des VZK standen dabei im Zentrum.

Tarife

Die Tarife sind im Bereich der allgemeinversicherten stationären Patientinnen und Patienten und in der spitalambulanten Versorgung seit vielen Jahren nicht kostendeckend. Seit Ende der Corona-Pandemie hat die Teuerung deutlich zugenommen, sodass die Ausgaben der Gesundheitsinstitutionen steigen. Die Einnahmen entwickeln sich nicht im gleichen Mass, weil die Tarife stagnieren. Dies erhöht den Spardruck, der insbesondere das Personal trifft.

Der Festsetzungsentscheid der Zürcher Regierung für Fallpauschalen und Taxpunktwert zeigt in die richtige Richtung. Dieser wurde leider von den Krankenversicherungen vor dem Bundesverwaltungsgericht angefochten, sodass die Verhandlungen blockiert sind. Zumindest für den stationären Bereich konnte im Verlaufe des 2023 eine Einigung gefunden werden.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Verhandlungen im Bereich der Zusatzversicherungen immer schwieriger werden. Sie waren von enormen Preissenkungsvorstellungen seitens der Versicherer geprägt. Dies führt leider auch dazu, dass mit einzelnen Versicherern über einen längeren Zeitraum keine Einigung erzielt werden konnte.

Die FINMA hat zudem die Versicherer aufgefordert, die Mehrleistungen gegenüber der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) aufzuzeigen. Die Mehrleistungen der VZK-Spitäler sind transparent ausgewiesen und bewertet, sodass schlussendlich mit den meisten Krankenversicherern neue Verträge abgeschlossen werden konnten.

Wir zählen auf das partnerschaftliche und lösungsorientierte Vorgehen der Krankenversicherer, damit die hervorragende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sichergestellt werden kann. Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen anpacken. Der VZK ist bereit dafür.

Qualität

Neben den typischen Qualitätsthemen sind die Digitalisierung, der Datenschutz und die Datensicherheit in den Vordergrund gerückt. In der sich rasant entwickelnden digitalen Gesundheitslandschaft von Zürich bietet der VZK seinen Mitgliedern Shared-CISO (Certified Information Security Officer) und Shared-DSB (Datenschutzbeauftragte), um auf die konstant steigenden Anforderungen an die Informationssicherheit und den Datenschutz zu reagieren. Mit der zunehmenden Komplexität von Cyber-Bedrohungen und strengeren Datenschutzgesetzen helfen diese Services bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften.

Das Angebot bietet den Mitgliedern folgende Vorteile:

  • Zugang zu aktuellem Fachwissen von führenden Security- und Datenschutzexperten
  • Kosteneffektiv: Kosten für Shared-Services auch für kleinere Einrichtungen tragbar
  • Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften durch Orientierung am aktuellen «State of the Art»
  • Einheitliche Standards bei Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien

Mit dem Angebot positioniert sich der VZK zukunftsweisend im digitalen Wandel des Gesundheitswesens.

Ökologie

Neben der Sicherung der qualitativ hochstehenden Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung erbringt das Gesundheitswesen als grösster Arbeitgeber der Schweiz eine erhebliche Wertschöpfung. Damit geht eine Umweltbelastung einher, die möglichst gering zu halten ist.

Die Ökologiekommission des VZK führt alle zwei Jahre eine Tagung zu Themen rund um Ökologie durch. Dieses Jahr stand die Studie «Green Hospital» im Mittelpunkt, die im Rahmen eines schweizerischen Nationalfonds-Projektes verfasst wurde. Diese hat ergeben, dass das Catering und die Infrastruktur die höchsten Anteile an der Umweltbelastung haben. Zusammen mit Wärme, Strom und Medikamenten machen sie 75 Prozent aus. Die grössten Umweltauswirkungen von Spitälern entstehen demnach nicht vor Ort, sondern vorgelagert in der Wertschöpfungskette – wie beispielsweise durch eingekaufte Güter. Dies zeigt die Relevanz einer nachhaltigen Beschaffung auf.

Der VZK freut sich, auch in diesem Bereich einen Beitrag zum Wissenstransfer und Praxisaustausch zu leisten.

Netzwerk Zürcher Pflegezentren VZK

Die Mitglieder des Netzwerkes sind Pflegezentren, die neben den Standardangeboten der stationären Pflegeversorgung auch Spezialgebiete wie Gerontopsychiatrie, Demenzbetreuung, Palliative Care sowie Akut- und Übergangspflege anbieten. Auf der einen Seite intensivieren sie den Erfahrungsaustausch, auf der anderen Seite treiben sie gemeinsame Themen voran.

So beschloss das Netzwerk, insbesondere in zwei Bereichen Projekte zu lancieren. Das Projekt «Stärken der Pflegezentren VZK im Arbeitgebermarkt» hat zum Ziel, für die Mitglieder eine Toolbox zusammenzustellen, aus der sie individuell Massnahmen für die Akquisition von Mitarbeitenden und den Erhalt von bewährten Mitarbeitenden ableiten können. Gerade in den sozialen Medien zeigt sich, dass die verschiedenen Mitarbeitendenprofile eine spezifisch angepasste Kommunikation brauchen.

Das zweite Projekt widmet sich der Verbesserung des Übertrittsmanagements zwischen Spitälern und Pflegezentren. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der integrierten Versorgung.

Als ein weiteres grosses Thema beschäftigt sich das Netzwerk mit der vom Kanton begonnenen Pflegeheimbettenplanung. Dank der verschiedenen Kompetenzen, die im Netzwerk vorhanden sind, konnte das Know-how bereits gewinnbringend eingebracht werden. Deshalb ist das Netzwerk ein geschätzter Partner der Gesundheitsdirektion.

Personelle Weiterentwicklung

Dem VZK ist es gelungen, zwei sehr kompetente Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Bianca Kramis hat die Position der Assistentin des Geschäftsleiters und Leiterin des Backoffice von Evelyn Truttmann übernommen, die sich einer neuen Herausforderung als Assistentin CEO des USZ stellt. Bianca Kramis bringt als ehemalige Direktionsassistentin in einer VZK-Klinik hervorragende Voraussetzungen mit.

Caroline Gross sammelte ebenfalls vielfältige Erfahrungen im Gesundheitswesen, zuletzt als Verhandlungsleiterin einer grossen Einkaufsgemeinschaft. Sie unterstützt nun den Prozess zur Aufnahme und Integration der Psychiatrien mit kantonalem Leistungsauftrag in den VZK.

Was bringt die Zukunft?

Seit längerer Zeit finden Gespräche zwischen dem VZK und den Psychiatrien mit kantonalem Leistungsauftrag statt. Das Ziel ist, sie als Mitglieder zu gewinnen, um auch in diesem Bereich zur integrierten Versorgung beitragen zu können.

Generell ist festzuhalten, dass die Herausforderungen nicht kleiner werden, insbesondere infolge des wachsenden Fachkräftemangels. Ich freue mich darauf, mit meinem Team und zusammen mit allen Mitgliedern des VZK konstruktive Lösungen zu erarbeiten, welche die qualitativ hochstehende und wohnortnahe Leistungserbringung auch in Zukunft sicherstellen.

Roland Wespi

Geschäftsleiter