Erkenntnisse aus der Covid-19-Pandemie in einer Rehabilitationsklinik

Wer im Gesundheitswesen arbeitet, wusste von Beginn an, dass diese Pandemie keine leicht zu bewältigende Aufgabe werden wird und garantiert keine sein wird, die schnell vorbeigeht. Lässt man die letzten zwei Jahre Revue passieren, erfordert das eine reflektierte Auseinandersetzung. Die Covid-19-Pandemie nahm umfangreichen Einfluss auf das Privat- und Berufsleben, forderte Unternehmen wirtschaftlich, operativ und nicht zuletzt die darin involvierten Menschen physisch und psychisch.

Leistungen des Personals sind schier unglaublich

Ich möchte mit etwas Positivem beginnen, das mir persönlich am Herzen liegt: Was das schweizerische Gesundheitswesen und vor allem das Personal – und das gilt für jede Stufe und jede Funktion – geleistet haben, ist bemerkenswert und schier unglaublich. ZURZACH Care verfügt über mehr als zwanzig Standorte, alleine in Zürich sind es deren fünf. Diese Dezentralität in einer Zeit, in welcher der persönliche Kontakt stark eingeschränkt bis unmöglich war, erfordert ein noch höheres Mass an selbstständigem Arbeiten und an individueller Kompetenz. Das kann man nicht einfach erwarten und dennoch wurde es von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Tag gelegt mit dem Effekt, dass sogar neue Geschäftsfelder und Partnerschaften erschlossen werden konnten.

Spezifische Schutzmassnahmen erfordern Achtsamkeit

Die Covid-19-Pandemie in den letzten zwei Jahren war geprägt von diversen Regulationen auf Bundesebene, kantonaler Ebene und in den einzelnen Unternehmen. Das führte auch bei ZURZACH Care zu Veränderungen, insbesondere zu notwendigen Einschränkungen. Ein Grossteil unserer Patientinnen und Patienten sind Teil der Risikogruppe und brauchen spezifische Schutzmassnahmen, um deren Sicherheit gewährleisten zu können. Wenn zeitweise die Regelungen für die Gesamtbevölkerung gelockert wurden, bedeutete das für uns keine Rückkehr zur Normalität, sondern ein umso grösseres Mass an Achtsamkeit – auf Stufe Personal, Standort und Gesamtunternehmen.

Menschlicher, empathischer und fürsorglicher Umgang

Als Unternehmen in der Gesundheitsversorgung war es das Ziel von ZURZACH Care, weiterhin eine hohe Qualität der medizinischen Betreuung als auch des menschlichen, empathischen sowie fürsorglichen Umgangs zu gewährleisten. Individuelle Überzeugungen und Vorstellungen mussten zugunsten des Gesamten und Einheitlichen zurückstehen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren sich ihrer Verantwortung bewusst und engagierten sich in besonderem Masse für die Umsetzung der Schutzmassnahmen. Nur so war es möglich, den Patientinnen und Patienten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen grösstmöglichen Schutz vor Ansteckung zu bieten.

Kooperationen helfen bei der Krisenbewältigung

In dieser prägenden Zeit spielten Kooperation und Vernetzung auf allen Ebenen eine wichtige Rolle. Die Zusammenarbeit mit dem VZK war ausgesprochen gut und hilfreich. Zum einen rührte dies daher, dass bereits vor der Pandemie ein solides und auf gegenseitigem Vertrauen basierendes Fundament erschaffen wurde. Wir schätzen die starke Interessensvertretung gegenüber den vielseitigen Anspruchsgruppen und die Leistungen, die der VZK erbringt. Zum anderen ermöglichen das gemeinsame Vorgehen hinsichtlich Qualität und Prozessen sowie die regelmässigen Austauschgefässe der Geschäftsleitungen sowie Klinikdirektorinnen und -direktoren starke persönliche Netzwerke und die Etablierung von hohen Standards. Ein breit abgestütztes und qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen ist dann eben auch in der Lage, ausserordentliche Situationen wie die Covid-19-Pandemie zu bewältigen und dabei das Wohl der Patientinnen und Patienten stets als höchstes Gut zu bewahren.

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Worauf ich mich nun besonders freue, sind die direkten Kontakte mit Partnern und der Austausch auf den Gängen mit dem Personal. Zwar bedeutet die neue Ausgangslage für uns keinen Normalbetrieb, doch immerhin eine gewisse Entspannung. Auch die wirtschaftliche Perspektive ist positiv, wenn die Situation sich 2022 stabilisiert. Seit der Aufhebung der Beschränkung elektiver Eingriffe verzeichnen wir fast wieder eine Auslastung wie in der Zeit vor der Pandemie. Das erleichtert die Planung und schafft dadurch etwas Entlastung. Zugleich schaue ich voller Zuversicht auf die Wiedereröffnung der Rehaklinik Spital Limmattal, die wir aufgrund der stark zurückgegangenen Unfallzahlen temporär geschlossen haben.
 
Zu guter Letzt gebührt mein aufrichtiger Dank allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich trotz dieser Strapazen sowie der physischen und psychischen Belastung für die Bevölkerung stark gemacht haben. Sie sind über sich hinausgewachsen und haben unzählige Leben in einer Situation gerettet, in der das Lachen teilweise nur noch schwer möglich war. Vor dieser Leistung ziehe ich den Hut und ich bin stolz, dass ich als Geschäftsführer der Region Zürich von ZURZACH Care auf solche Menschen zählen darf. Es bleibt zu hoffen, dass wir von grösseren Virusmutationen verschont bleiben und ein Leben mit Covid-19 ohne die Grenzerfahrungen der letzten zwei Jahre möglich ist. Zumindest wissen wir, dass wir mit einer guten Zusammenarbeit fast alle Situationen meistern können.

«Das Zürcher Gesundheitswesen hat seine Leistungsfähigkeit eindrücklich gezeigt»

Daniel Wenger

Geschäftsführer ZURZACH Care Zürich