Monsieur Berset, Zürcher Spitäler stellen die Versorgung sicher
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Die Betten der Zürcher Spitäler füllen sich, auch mit Covid-19 Patientinnen und Patienten. Die Spitäler passen den Bedarf der Covid-19 Betten dynamisch an und koordinieren die Auslastung, damit die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt ist. Den Vorwurf von Bundesrat Berset, die Spitäler würden auf die Situation nicht angemessen reagieren, weisen sie mit Schärfe zurück.
Aktuell stehen im Kanton Zürich 190 Betten auf den Intensivpflegestationen zur Verfügung. 52 davon sind mit Covid-19 Patienten belegt und 99 mit Non-Covid-19 Patienten. 39 Betten sind frei.
Den Vorwurf von Bundesrat Berset, die Spitäler würden nach wie vor nicht dringende medizinische Eingriffe durchführen und damit die Behandlung der Covid-19 Patientinnen und Patienten gefährden, weisen die Zürcher Spitäler mit Vehemenz zurück. Die Bettenplanung erfolgt bedarfsgerecht und vorausschauend, in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektion. Wo notwendig, werden bereits jetzt planbare Eingriffe verschoben. Die Belegung der Spitäler wird täglich ausgetauscht und so die Auslastung koordiniert. Gegebenenfalls werden Patientinnen und Patienten verlegt, wenn ein Spital stark belastet ist. Zudem werden auch Patientinnen und Patienten aus anderen Kantonen aufgenommen. Die Solidarität unter den Spitälern ist gross.
Sorge um Personal und Finanzen
Die grösste Sorge bereiten den Spitälern momentan die Personalengpässe. Für die Behandlung und Betreuung von Intensivpflegepatientinnen und -patienten sind Spezialkenntnisse notwendig. Das Personal ist im Spital nicht beliebig austauschbar. Auch hier gibt es eine grosse Solidarität unter den Spitälern, wenn das Personal sich gegenseitig unterstützt.
Ein weiterer Sorgenpunkt betrifft die Finanzierung. Während des Corona-Lockdowns im Frühling wurde den Spitälern von Bundesrat Berset verboten, nicht dringend angezeigte medizinische Eingriffe und Therapien durchzuführen. Stattdessen mussten die Kapazitäten für die Aufnahme von Covid-19 Patientinnen und Patienten bereitgestellt werden. Bund und Kanton gaben den Spitälern einen definierten Auftrag.
Nach Abflachen der ersten Welle zeigte sich, dass Bundesrat Berset diesen, von den Spitälern erfüllten Auftrag, nicht entschädigen will. Lapidar meinte er, dass die Spitäler selber schauen sollen, wie sie die Defizite decken und die Finanzen in Ordnung bringen.
Auch die Zürcher Regierung ist nur bereit, einen kleinen Teil des finanziellen Schadens auszugleichen.
Dazu kommt, dass Bundesrat Berset mit neuen politischen Vorlagen den Spardruck auf die Spitäler erhöht. Ginge es nach seinem Willen, müssten 75% aller Spitäler defizitär arbeiten und bald ihre Türen schliessen. Dabei ist die Situation jetzt schon äusserst angespannt. Im stationären Bereich der Allgemeinversicherten als auch im ambulanten Bereich müssen von allen Spitälern hohe Verluste in Kauf genommen werden, weil die Tarife nicht kostendeckend sind. Bei den Allgemeinversicherten beträgt der Kostendeckungsgrad nur 95.8%, im ambulanten Bereich gar nur 83%.
Der VZK warnt seit längerem, dass dieser Zustand die Versorgungssicherheit der Zürcher Bevölkerung gefährdet.
Bundesrat und Zürcher Regierungsrat müssen Hand für Personal und Finanzierung bieten
Bundesrat Berset fordert nun wieder eine vorzeitige Verschiebung der nicht dringend angezeigten Operationen. Doch dafür zahlen, will er nicht.
Auf der einen Seite verlangen die Personalverbände mehr Lohn, auf der anderen Seite stranguliert der Bundesrat die Spitäler mit grossem Spardruck.
Statt sich über die Spitäler, die ihre Aufgabe professionell, vorausschauend und solidarisch lösen, zu empören, macht sich Bundesrat Berset besser Gedanken, wie er die Finanzierung der Leistungen sicherstellt. Und auf jeden Fall aufhört, den ruinösen Spardruck noch weiter zu erhöhen, im Interesse des Spitalpersonals und der Versorgungssicherheit für die gesamte Schweizer Bevölkerung.