Tarife jetzt erhöhen
Thema: Spitalfinanzierung, Spitalplanung, News der StartseiteAuch im 2019 konnten die Zürcher Spitäler ihre durchschnittlichen Fallkosten im stationären Bereich reduzieren. Dies zeigt, dass die Spitäler ihre Verantwortung zur Reduktion des Kostenwachstums wahrnehmen. Besorgniserregend ist, dass sowohl im stationären Bereich der Allgemeinversicherten als auch im ambulanten Bereich nach wie vor hohe Verluste in Kauf genommen werden müssen, weil die Tarife nicht kostendeckend sind. Die Mehrkosten und Mindereinnahmen durch die Corona-Krise verschärfen die
Problematik. Wie vom Präsidenten der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz und dem Gesundheitsdirektor des Kantons Bern bereits vorgeschlagen, muss auch im Kanton Zürich eine Anpassung der Fallpauschalen und des Taxpunktwertes im Spitalbereich erfolgen. Nur so können die Qualität und die Versorgungssicherheit gewährleistet und die Arbeitsplätze
gesichert werden.
Die Zürcherinnen und Zürcher profitieren von einer qualitativ sehr guten Spitalversor-gung. Die Zufriedenheit der Patienten ist entsprechend hoch. Die Zürcher Spitäler haben in der Corona-Krise bewiesen, dass auf sie Verlass ist. Ihre Verpflichtungen und den von Bund und Kanton erteilten Auftrag haben sie jederzeit vollumfänglich wahrgenommen. Innert kürzester Zeit wurden Isolierstationen geschaffen und zusätzliche Intensivbetten mit Beatmungsgeräten zur Verfügung gestellt. So konnte die Krise gemeinsam gemeistert werden.
Fallkosten gesenkt
Den Zürcher Spitälern ist es gelungen, die Qualität hochzuhalten und gleichzeitig die durchschnittlichen Fallkosten um 0.9% auf 10'449.- Franken im 2019 zu senken. Das zeigt, dass die Spitäler bereit sind, einen wesentlichen Beitrag zur Dämpfung des Kostenwachstums im Gesundheitswesen zu leisten.
Zu tiefe Tarife gefährden Versorgungssicherheit
Einmal mehr zeigt sich leider auch 2019, dass die Tarife im stationären Bereich der Allgemeinversicherten als auch im ambulanten Bereich nicht kostendeckend sind. Bei den Allgemeinversicherten beträgt der Kostendeckungsgrad nur 95.8%, im ambulanten Bereich gar nur 83%. Konkret heisst dies auch, dass jede Covid-19 Patientin und jeder Covid-19 Patient zwar top medizinisch behandelt wurde, aber das Spital in jedem Fall ein Defizit erlitten hat.
«Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig die Spitalversorgung ist. Es kann kaum der politische Wille des Kantons sein, dass diese Defizite die Versorgungssicherheit der Zürcher Bevölkerung gefährden», so Christian Schär, Präsident vom VZK.
Tarife jetzt erhöhen
Die Mehrkosten und Mindereinnahmen durch die Corona-Krise verschärfen die finanzielle Problematik dramatisch. Der Zürcher Regierungsrat hat ein ungenügendes Massnahmenpaket geschnürt, das die Spitäler auf einem Finanzloch von 258 Millionen Franken sitzen lässt. Wie vom Präsidenten der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz und dem Gesundheitsdirektor des Kantons Bern bereits vorgeschlagen, soll den Spitälern mit höheren Tarifen geholfen werden. Es muss auch im Kanton Zürich eine Anpassung der Fallpauschalen und des Taxpunktwertes im Spitalbereich erfolgen.
«Es ist Zeit, dass auch der Kanton Zürich die Not der Spitäler erkennt und entsprechend handelt, damit die Qualität und die Versorgungssicherheit gewährleistet und die Arbeitsplätze gesichert werden», fasst Christian Schär zusammen.