10-Punkteprogramm: Zürcher Spitäler zeigen, wie sie den Strukturwandel anpacken
Thema: Qualität, Spitalplanung, ambulant statt stationär, News der Startseite, ÜberkapazitätDas Gesundheitswesen verändert sich grundlegend. Die Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen, Kostendruck und Digitalisierung gehören zu den Treibern des Strukturwandels. Die Zürcher Spitäler zeigen mit ihrem Positionspapier, wo und wie sie anpacken. Ziel ist es, der Bevölkerung auch in Zukunft eine optimale Versorgung zu bieten. Eine Gesundheitsversorgung, die für alle zugänglich und finanzierbar ist.
Die Zürcher Spitäler wissen, wo ihre Stärken sind und wo die Herausforderungen liegen. Sie haben sich in den letzten Jahren eingehend mit den kantonalen, nationalen und globalen Trends im Gesundheitswesen auseinandergesetzt. In ihrem Positionspapier verpflichten sich die Mitglieder des VZK zu noch mehr Kooperationen und einem schonenden Umgang mit Ressourcen. Patientinnen und Patienten sollen weiterhin die freie Wahl haben, wo und wie sie sich behandeln lassen.
Strukturwandel fordert Umdenken
Das Gesundheitswesen ist dabei, sich grundlegend zu verändern. Von diesem Strukturwandel sind alle Leistungserbringer betroffen und gefordert. Damit er gelingt und die Gesundheitsversorgung aller Patientinnen und Patienten weiterhin gewährleistet ist, braucht es von allen ein Umdenken. Und es braucht die Unterstützung von Politik, Behörde und Bevölkerung.
Beispielsweise wird sich nach Meinung des VZK der Bettenbedarf reduzieren, da die medizinische Versorgung in den Spitälern zunehmend ambulant erbracht wird. Der Treiber dieser Entwicklung ist der medizinische Fortschritt. Zudem werden unterschiedliche Disziplinen und Berufsgruppen noch stärker betriebsübergreifend zusammenarbeiten. Sie werden gemeinsam spezialisierte Technologien nutzen, Verfahren und Behandlungspfade standardisieren und den Erfolg ihrer Therapien kontinuierlich verbessern.
«Für den Verband Zürcher Krankenhäuser und seine Mitglieder stehen die Patientinnen und Patienten an erster Stelle. Die Gesundheitsversorgung soll auch in Zukunft sicher, gut erreichbar und bezahlbar sein.», so Christian Schär, Präsident des VZK. Bei medizinischen Entscheidungen richten sich die Mitgliederinstitutionen nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit ihrem Angebot sorgen sie jederzeit für einen ungehinderten Zugang zu den Gesundheitsdienstleistungen.
Faire Tarife und eine einheitliche Finanzierung
Ein grosses Problem besteht in der Vergütung von Gesundheitsdienstleistungen. «Tarife in der Grundversicherung decken die Kosten nicht: Das setzt falsche Anreize, die korrigiert werden müssen.», so Daniel Kalberer, Geschäftsleiter des Verbands Zürcher Krankenhäuser. Es kann nicht sein, dass Institutionen auf die Erträge aus der Behandlung von Zusatzversicherten angewiesen sind, um zu überleben. Oder dass gleiche Eingriffe verschieden entschädigt werden, je nachdem ob sie ambulant oder stationär gemacht werden. Zudem ist es Zeit, die Gesundheitsdienstleistungen aus einer Hand zu finanzieren, beispielsweise durch die Versicherer. Ansonsten bleiben die heutigen Interessenskonflikte und Verteilkämpfe bestehen.
Kostendeckungsgrad bei der Behandlung grundversicherter Patienten
Im ambulanten Bereich arbeiten die Spitäler 10 Minuten pro Stunde gratis. Der Kostendeckungsgrad beträgt lediglich 84%. Im stationären Bereich wird jeder 20. Patient gratis behandelt. Der Kostendeckungsgrad beträgt 95%.